Schnecken im Schulgarten

Schnecken sind in vielen heimischen Gärten ein häufiger Anblick, so auch bei uns im Schulgarten. Diese Weichtiere spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, können aber auch zur Herausforderung werden, wenn sie sich über das Gemüse hermachen. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die gängigsten Schneckenarten, ihre Lebensweise und ihre Bedeutung in der Natur. Außerdem stellen wir Euch sanfte Methoden vor, wie man Schnecken vertreiben kann, ohne sie zu töten.

Schneckenarten in heimischen Gärten

In unseren Gärten finden sich vor allem zwei Hauptgruppen von Schnecken: die Gehäuseschnecken und die Nacktschnecken.

  1. Gehäuseschnecken: Zu diesen zählen unter anderem die Weinbergschnecke (Helix pomatia) und die Garten-Bänderschnecke (Cepaea hortensis). Diese Schnecken sind leicht an ihrem charakteristischen, spiralig gewundenen Gehäuse zu erkennen. Sie sind weniger schädlich für Gärten und ernähren sich hauptsächlich von abgestorbenen Pflanzenresten.
  2. Nacktschnecken: Hierzu gehört die berüchtigte Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris), die wegen ihrer Vorliebe für frisches Gemüse gefürchtet ist. Auch die Große Egelschnecke (Limax maximus) zählt zu den Nacktschnecken, ernährt sich jedoch auch von verrottendem Pflanzenmaterial und ist daher weniger schädlich.

Mehr dazu erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Beitrag zu Schnecken:
https://www.adolf-clarenbach.schule/2024/01/09/%f0%9f%90%8c-schnecken-gastropoda-%f0%9f%90%8c/

Lebensweise der Schnecken

Schnecken sind überwiegend nachtaktive Tiere, die feuchte Umgebungen bevorzugen. Tagsüber verstecken sie sich unter Steinen, Holz oder in dichtem Pflanzenbewuchs, um der Austrocknung zu entgehen. Schnecken bewegen sich mithilfe ihrer muskulösen Fußsohle vorwärts, auf der sie Schleim absondern, um das Gleiten zu erleichtern.

Sie ernähren sich hauptsächlich von Pflanzenmaterial. Während einige Arten abgestorbene Pflanzenteile bevorzugen, richten sich andere, wie die Spanische Wegschnecke, auch gerne an frischen Gemüse- und Obstpflanzen an.

Beziehung zum Menschen und Bedeutung in der Natur

Schnecken sind ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Sie helfen dabei, abgestorbenes Pflanzenmaterial zu zersetzen und tragen so zur Bodenbildung und Nährstoffkreisläufen bei. Zudem dienen sie als Nahrung für eine Vielzahl von Tieren wie Vögel, Igel und Amphibien.

Für Gärtner können Schnecken jedoch problematisch sein, wenn sie in großer Zahl auftreten und Gemüsepflanzen beschädigen. Es ist daher wichtig, ein Gleichgewicht zu finden, das sowohl die Bedürfnisse der Schnecken als auch die des Gartens berücksichtigt.

Schnecken sanft vertreiben

Anstatt Schnecken zu töten, gibt es verschiedene sanfte Methoden, um sie aus dem Garten zu verbannen:

  1. Barrieren schaffen: Kupferbänder um Beete legen, da Schnecken den Kontakt mit Kupfer meiden. Auch ein Kragen aus grobem Sand oder Eierschalen kann helfen, Schnecken fernzuhalten.
  2. Natürliche Feinde fördern: Den Garten so gestalten, dass er natürliche Feinde der Schnecken anzieht, wie Igel, Vögel und Laufkäfer. Ein Laubhaufen oder eine wilde Ecke im Garten kann ein guter Unterschlupf für diese Tiere sein.
  3. Verstecke entfernen: Häufig genutzte Verstecke wie Bretter, Steine oder dichte Pflanzenpolster regelmäßig kontrollieren und entfernen, um den Schnecken weniger Schutz zu bieten.
  4. Pflanzenwahl: Schneckenresistente Pflanzen wie Farne, Kräuter (z.B. Thymian, Rosmarin), und bestimmte Blumen (z.B. Lavendel, Geranien) bevorzugen.
  5. Absammeln: Bei feuchtem Wetter am Abend oder frühen Morgen Schnecken absammeln und weit entfernt vom Garten in der Natur freilassen.
  6. Schneckenzäune: Diese speziellen Zäune haben einen abgewinkelten oberen Rand, den Schnecken nicht überwinden können. Sie sind effektiv, um Beete zu schützen.

Mit diesen Methoden kann man einen schneckenfreundlichen Schulgarten oder Kleingarte schaffen, der sowohl den Bedürfnissen der Pflanzen als auch denen der Schnecken gerecht wird. So bleibt das ökologische Gleichgewicht erhalten und die Ernte im Garten kann ungestört gedeihen.